Die Eskalation

Wie jetzt?! Schon wieder eine Deutschrockband? Jawohl! Genau so sieht es aus. Obwohl – irgendwie auch wieder nicht. Denn was da vom schönen Bodensee als klangvolle Welle übers Land schwappt, will sich mit dem doch ganz schön wässrigen Begriff „Deutschrock” eigentlich gar nicht so richtig fassen lassen. Streetcore, Metal, Punkrock, Ballade. Wenn DIE ESKALATION aus der Stereoanlage dröhnt, ist eigentlich von allem ein bisschen was dabei. Und von Anfang an wird klar: Hier kommt kein 0815-Schrabbelsound aus der Hinterhofgarage. Das hier ist anders. Schon tausendmal dagewesen, und doch vollkommen neu. Die vier Freunde aus dem Süden beherrschen ihre Instrumente, das hört man sofort. Da schlummern nicht nur die berühmten „drei Akkorde UND schiefer Gesang” im Repertoire. Mit Herzblut und Emotion werfen Tanja, Clamsi, Andy und Willi all ihre Leidenschaft in die Waagschale. Nicht nur Musik um des guten Geschmacks willen. Musik aus dem Herzen. Musik mit Tiefgang. Mal bissig, mal nachdenklich, auch mal sentimental – aber immer voll nach vorn, mitten ins Gesicht.
Der Stil der vier Musiker ist dabei so vielschichtig wie ihre musikalische Herkunft. Hier treffen vier Charakterköpfe aufeinander, die sich nicht ohne weiteres in eine vorgefertigte Schublade pressen lassen. So findet sich die Herzschmerz-Ballade in der Setlist ebenso ein, wie das Sauflied und der unerbittliche Arschtritt für die Gesellschaft. Lieder über das Leben, übers Feiern, über falsche und echte Freunde, aber auch sozialkritische Anekdoten, die dem blutleeren Zeitgeist den Spiegel vorhalten. Alles gut abgeschmeckt mit einer gesunden Portion Sarkasmus und Lokalpatriotismus. Eine explosive Mischung!


Auch die Art der Überlieferung ihrer Botschaften hebt DIE ESKALATION vom Einheitsgrau der Szene ab: Zwar röhrt meist Sänger Clamsi in genretypischer Manier stimmgewaltig durch das Set, doch mit Drummerin Tanja steht ihm ein gesanglicher Gegenpart zur Seite, welcher der Musik der Band einen unvergleichlichen Wiedererkennungswert beschert. Das geht ins Ohr. Das berührt die Seele.

Girarre: Andy
Drums: Tanja
Geang: Clamsi
Bass: Willi